Endlich wieder einmal Wintertage, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne. Schnee, der die Landschaft in eine Märchenwelt verwandelt und nicht bereits nach wenigen Stunden nur noch matschig die Schuhe nässt. Alle Bilder sind im Januar 2017 zwischen Grenchen und Solothurn (Jurasüdfuss) entstanden. Die Bilder mit stahlblauem Himmel hat Katja Reinhard geschossen. Alle anderen Bilder ©LUEG Lukas Eggenberg
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Einer meiner früheren Mentoren sagte mir einmal, es sei einfach zu erkennen, ob wir jemandem begegnet sind oder die Person einfach getroffen haben. Nach einer echten Begegnung würden wir in der Art wie wir denken, fühlen oder über ein Thema sprechen eine Veränderung wahrnehmen. War die Begegnung stark, verändere sich entsprechend viel. Wir stellen uns Fragen, die wir uns so noch nicht gestellt haben, sehen unsere Umgebung mit veränderten Augen. War es jedoch nur ein Treffen, bleibe alles so ziemlich beim Alten. Ob wir jemandem begegnen oder die Person nur treffen entscheiden auch wir selber. Sind wir offen für eine neue Sichtweise, neue Gedanken? Interessiert uns die Geschichte des Gegenübers wirklich oder suchen wir nur Bestätigung unserer Erfahrungen? Natürlich gibt es positive und negative Begegnungen. Dreharbeiten mit Anne Schneider in Berlin, November 2016 Zu den Dreharbeiten der Sendung "Leben um jeden Preis?" erlebte ich viele sehr positive Begegnungen. Ich begegnete Menschen, die sich vorstellen konnten aufgrund eines für sie untragbaren Krankheitsverlaufes über einen assistierten Suizid aus dem Leben zu scheiden. Menschen, die sich ein solches Vorgehen überhaupt nicht vorstellen konnten. Menschen, die ihrem Lebensende gefasst und mit mutigen Entscheiden entgegen blickten. Menschen, die alles daran setzen, sterbenskranken Patienten noch so viel Lebensqualität wie möglich zu bieten und Menschen, die überzeugt sind, nach dem Tod in einer besseren Welt zu sein.
Es ist für mich ein Geschenk, Menschen mit so unterschiedlichen Überzeugungen und Lebensgeschichten begegnen zu dürfen und mehr über ihre Geschichten zu erfahren. Es sind einige Wochen vergangen seit den Dreharbeiten im November und Dezember 2016. Ich bin immer noch erstaunt, wie nah mir vorher fremde Menschen mit ihrer Geschichte und ihren Überlegungen gekommen sind. Empfindungen und Gedanken bei mir ausgelöst haben, die ohne eine "Begegnung" so wohl nicht entstanden wären. Beispielsweise eine grosse Wertschätzung jeder einzelnen Person und ihrer Lebensgeschichte gegenüber, seien sie nun Helfende oder Betroffene. Gerade im Erkennen unserer Endlichkeit entsteht in Begegnungen eine Tiefe, die alles andere als selbstverständlich ist. |
AutorMeine Französisch- und Deutschhefte sind voller Autoentwürfe. Kein Wunder wünschte ich mir nach den ersten Berufswünschen Schulhausabwart und Pilot nun Autodesigner zu werden. Es kam anders... Archiv
Mai 2024
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